Hühner Nachwuchs 2017
Es wurde fleißig "gegluckt"

Was gibt es schöneres, als den eigenen Hühnernachwuchs?! Kleine Plüschkneule die um die Wette piepsen! Und eine Hühner-Mama die fleißig aufpasst und den Kleinen alles Wichtige fürs Leben beibringt. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, dass unser Hühner-Nachwuchs als Naturbrut auf die Welt kommen darf und mit Mutti zusammen aufwächst.
Als erste im Jahr hat unsere Zwerghuhn-Henne Ende April beschlossen zu brüten. Dass ein Huhn brüten möchte wird sehr schnell klar, wenn es Nachts nicht mit den anderen Hühnern auf die Sitzstange geht, sondern auf dem Nest sitzen bleibt. Zumeist ein sehr untrügliches Zeichen, dass die Henne sich entschlossen hat Nachwuchs aufzuziehen.
Ist es soweit, macht es Sinn die Henne von den anderen Hennen zu trennen. Ansonsten passiert es gern, dass die anderen Hennen beim Brüten stören. Das nächste Foto zeigt, dass die anderen Hennen nicht gern auf ihr Lieblingsnest verzichten. Das stresst natürlich die werdende Mutti und erhöht die Eierzahl im Gelege.

Ich separiere daher die brütenden Hennen, sobald ich es bemerke. Sie
bekommen dann ein neues Nest in einem getrennten Stall. Die Eier
wechsele ich bei dieser Gelegenheit aus, da ich gern andere Rassen
aufziehen möchte. Ich nehme die Eier der Hennen, von denen ich Nachwuchs
möchte und tausche sie gegen die Eier der Zwerghuhnhenne. Hier muss
natürlich darauf geachtet werden, dass es befruchtete Eier sind. Es
sollte also ein stattlicher Hahn anwesend sein. Auch sollte darauf
geachtet werden, dass es keine Inzucht Verhältnisse gibt. Es hat sich
auch bewährt Eier mit etwas kräftigerer Schale zu verwenden, so dass
nicht die Gefahr besteht, dass sie im Nest allzu schnell Schaden nehmen.
Es können sogar Eier untergelegt werden, die bereits einige Tage alt
sind. Der Entwicklungsprozess startet erst sobald die Henne sie
dauerhaft bebrütet.
Die brütende Henne nimmt die neuen Eier in der
Regel problemlos an. Bei einer Zwerghuhnhenne sollte die Anzahl der
Bruteier auf ca. 6 bis 8 Stück begrenzt sein. Sie muss ja die Chance
haben alle zu wärmen. Einer normalen Henne können ruhig 10-12 Eier
untergelegt werden.
Die brütende Henne wird nun den Großteil des
Tages auf dem Nest verbringen. Hierbei ist immer wieder zu beobachten,
wie sie die Eier regelmäßig mit dem Schnabel wendet. Dies ist wichtig,
damit der Embryo sich gut entwickelt. Abgesehen von frischem Wasser und
etwas Futter brauchen die Hennen während dieser Zeit nicht viel. Einmal
am Tag verlässt die Henne das Nest um zu trinken und zu fressen. Zudem
macht sie noch einen ziemlich dicken Haufen! Sie spart ja einiges über
den Tag an. Sorgen, dass die Eier während dieser Zeit auskühlen sind
unbegründet.
Das ganze Spiel geht bei Hühnern nun genau 21 Tage lang.
Ich merke mir immer das Datum an dem ich die neuen Eier untergelegt
habe. Ziemlich exakt die drei Wochen später ist dann zunächst ein leises
piepsen aus dem Nest zu hören. Und nur kurze Zeit später verlässt die
Henne zum ersten mal mit den Küken das Nest. Alle Eier die bis dahin
nicht geschlüpft sind können aus dem Nest entfernt werden. Aus ihnen
wird kein Küken mehr schlüpfen. Die Küken "verabreden" sich noch während
sie in der Eierschale sind mit Hilfe von Pieps-Lauten zum gemeinsamen
Schlupf. Dies ist wichtig, damit die junge Familie gemeinsam das Nest
verlassen kann und nicht auf Nachzügler warten muss. Dazu haben
Hühnerküken nicht ausreichend Reserven nach dem Schlupf. Sie müssen
recht schnell gemeinsam mit Mutti auf Nahrungssuche gehen. Und genau das
tun sie dann auch! Der wohl drolligste Moment in einem Hühnerleben. In
unserem Fall waren es fünf tief schwarze Plüsch-Kugeln mit erstaunlichen
motorischen Fähigkeiten. Sie überwinden bereits am ersten Tag spielend
das doppelte ihrer eigenen Körpergröße. Daher ist es wichtig ein flaches
Trinkwassergefäß bereitzustellen, in dem die Küken nicht ertrinken
können, nachdem sie ggf. hineingehüpft sind.
Als Futter verwende ich
eine Mischung aus Haferflocken, fein gehackten Kräutern und hart
gekochten Eiern. Viel Energie, Vitamine und Eiweiß, also alles was die
Kleinen zum wachsen brauchen und sie fressen es für ihr Leben gern!
Nachdem Mutti das "ok" für die neue Speise gegeben hat sind die Kleinen
nicht mehr zu halten. Nach ca. zwei Wochen beginne ich dann langsam die
Umstellung auf normales feines Körnerfutter und selbstverständlich viel
Grünzeugs.
In den ersten Wochen lasse ich die "Glucke" mit Ihrem
Nachwuchs noch von den anderen Hühnern getrennt. Sie schlafen zunächst
noch gemeinsam im Nest. Im Auslauf sollte darauf geachtet werden, dass
Fressfeinde wie Dohlen, Raben oder Elstern nicht ins Gehege können. Die
Glucke hat ihren Namen übrigens von den gluckenden Geräuschen mit denen
sie sich mit Ihren Küken verständigt und auch vor Gefahr warnt.
Haben
die Küken nach einigen Wochen eine recht kräftige Statur erreicht, so
lasse ich sie unter Aufsicht zu den anderen Hühnern. In der Regel
integrieren sie sich recht schnell und finden Nachts ihren Platz auf der
Sitzstange, dabei lassen sie sich gern noch von Mutti wärmen (Foto
unterhalb). Ein paar Schnabelhiebe von den anderen Erwachsenen Hennen
stellen die Rangordnung sehr schnell klar und sind in der Regel nicht
gefährlich für die nun Halbstarken. Die Glucke wird die Jungen noch
einige Zeit "bemuttern". Dies nimmt jedoch nach ca. 2-3 Monaten deutlich
ab und dann fängt die Henne auch wieder an Eier zu legen. Für die
Aufzucht meiner Nachwuchshennen nehme ich also in Kauf, dass die
Glucke für ca. 2-3 Monate als Legehenne fehlt und die Kleinen in den
ersten Wochen einiges an gekochten Eiern verputzen. Das ist es mir aber
allemal wert!

Nach ca. 4-5 Monaten kommt dann noch ein spannender Moment. Wie viele der nun jungen Hühner fangen an zu krähen!!!??? Statistisch sollte die Wahrscheinlichkeit um die 50% liegen, aber die Realität sieht doch manchmal anders aus! Ich hatte Glück bei diesem Wurf und es haben nur zwei von den fünf Hühnern mit dem morgentlichen Krähen begonnen. Es ist übrigens sehr sehr schwer das Geschlecht bereits zuvor zu bestimmen! Dies ist angeblich nur mit jahrelangem Training möglich und selbst dann nur mit 95% Trefferquote. Mich interessiert es aber vorher auch gar nicht. Bei mir dürfen alle groß werden!
In diesem Jahr hat noch eine weitere Henne (Maran) gebrütet. Sie hatte, im Gegensatz zur Zwerghuhnhenne, noch nie zuvor gebrütet. Leider hat sie sich auch nicht sonderlich geschickt angestellt und viele ihrer Eier bereits vor dem Schlüpfen zertreten.
Sie hat sich aber nicht unterkriegen lassen und einige Monate später erneut gebrütet diesmal mit mehr Erfolg und vier ebenfalls schwarzen Küken (siehe Foto unterhalb). Hier steht das erste Krähen noch aus. :)

Die Kleinen entwickeln sich prächtig. Nach einigen Tagen beginnen den Küken bereits die ersten Federn zu wachsen. ..."Sie werden so schnell groß!" ***Schnief* **




